In der mazedonischen Hauptstadt Skopje sind fünf Männer ermordet worden. Es handele sich um vier Schüler im Alter von etwa 20 Jahren und einen 45 Jahre alten Mann, bestätigte die Polizei am Freitag.
Lokale Medien berichteten, die fünf slawischen Mazedonier seien von Albanern erschossen worden. Ihre Leichen seien am Donnerstagabend von Passanten an einem künstlichen See entdeckt worden, wo sie geangelt hätten.
Aufgebrachte slawische Landsleute der Opfer blockierten mehrere Strassen, hiess es in den Medienberichten weiter. Die Polizei riegelte die Region ab und verhindere den Zutritt von Journalisten.
Dennoch berichteten elektronische Medien, es sei zu Angriffen auf albanische Häuser gekommen. Ein albanischer Bus sei in Brand gesteckt worden. Das Innenministerium rief zur Ruhe auf, um die ohnehin hohen ethnischen Spannungen durch immer neue Spekulationen nicht noch mehr anzuheizen.
Die Polizei sandte ihre Spezialeinheit „Alfa“ in die Region, um mögliche Zusammenstösse zwischen slawischen und albanischen Mazedoniern zu verhindert. Innenministerin Gordana Jankulovska machte sich vor Ort ein Bild von der Lage. Ergebnisse der sofort angeordneten Obduktion der Leichen wurden noch nicht veröffentlicht.
Zuletzt hatten sich die Spannungen im Jahr 2001 in bürgerkriegsähnlichen Unruhen entladen. Die albanische Minderheit wird offiziell auf rund ein Viertel der Bevölkerung Mazedoniens beziffert. Die Albaner selber behaupten, mehr als ein Drittel der Gesamtbevölkerung von zwei Millionen zu stellen. Eine Volkszählung, die die Frage klären sollte, war im Oktober vorigen Jahres nach Ausschreitungen abgebrochen worden.