Die Fluggesellschaft Etihad Regional erwägt, in Eigenregie zwischen Zürich und Lugano zu fliegen. Bis zum im Oktober beginnenden Winterflugplan tut sie das noch im Auftrag der Swiss. Die Swiss lässt den sogenannten Wetlease-Vertrag aber auslaufen.
Statt der früheren Darwin Airline, die nach dem Einstieg von Etihad aus dem arabischen Emirat Abu Dhabi in Etihad Regional umbenannt wurde, lässt Swiss die vier Flüge nach Lugano und zurück von der Tyrolean Airways durchführen. Diese ist eine Tochter der Austrian Airlines (AUA), die wie die Swiss zum Lufthansa-Konzern gehört.
Wie Etihad Regional am Samstag mitteilte, erwägt sie nun wegen «der wirtschaftlichen und kulturellen Bedeutung» der Flugverbindung einen selbständigen Betrieb. Sie war für die Swiss seit 2005 ins Tessin geflogen. Swiss sei mit dem Service zufrieden gewesen, schreibt die Regionalfluggesellschaft. Der hohe Standard bleibe bis Vertragsende erhalten.
Unerbittliche Konkurrenten
Die Swiss steht wie andere europäische Airlines in einem harten Konkurrenzkampf mit einigen arabischen Fluggesellschaften. Etihad wird vorgeworfen, etwa durch zinslose Darlehen aus der Staatskasse Wettbewerbsvorteile zu geniessen. Etihad-Chef James Hogan hatte den Subventionsvorwurf in den vergangenen Wochen schon mehrfach zurückgewiesen.
Swiss nahm nun das Auslaufen des Wetlease-Vertrags mit mit der Ex-Darwin Airline im Oktober zum Anlass, vom Konkurrenten Etihad Abstand zu nehmen und sich neu zu organisieren. Dieser Schritt war seit längerem erwartet worden.
Der Konkurrenzkampf hat sich noch verschärft, weil Etihad seit Anfang Juni täglich von Zürich nach Abu Dhabi fliegt. Die arabische Fluggesellschaft will mit Minderheitsbeteiligungen bei einigen europäischen Airlines ihr Netz ausweiten: Partnerairlines wie Etihad Regional sollen Passagiere auf die grossen Etihad-Strecken bringen.