Etiketten- oder Plakatschwindel der Kunstmuseen

Die Fondation Beyeler und das Museum Tinguely werben mit Werken, die in den Ausstellungen gar nicht zu sehen sind. Pünktlich zur Art Basel geben sich auch die Kunstmuseen der Stadt bzw. des Kantons von ihrer besten Seite und wetteifern um das international erweiterte Publikum. Namentlich das Kunstmuseum Basel, die Fondation Beyeler, die Kunsthalle Basel und […]

Nicht in der Fondation Beyeler drin, was auf dem Plakat drauf ist: Ein Werk von Maurizio Cattelan

Die Fondation Beyeler und das Museum Tinguely werben mit Werken, die in den Ausstellungen gar nicht zu sehen sind.

Pünktlich zur Art Basel geben sich auch die Kunstmuseen der Stadt bzw. des Kantons von ihrer besten Seite und wetteifern um das international erweiterte Publikum. Namentlich das Kunstmuseum Basel, die Fondation Beyeler, die Kunsthalle Basel und das Museum Tinguely haben sich pünktlich auf die Art-Woche hin mit neuen Sonderausstellungen in Stellung gebracht.

Das ist an und für sich gut und schön so. Zwei der erwähnten Museen beschreiten aber bei der Bewerbung ihrer aktiuellen Ausstellungen seltsame Wege: Auf den Plakaten der Fondation Beyeler und des Museums Tinguely sind nämlich Werke abgebildet, die in den entsprechenden Ausstellungen gar nicht zu sehen sind.

Nur der Name stimmt

Die Fondation Beyeler zeigt auf dem Plakat ein Werk von Maurizio Cattelan, das zwar wie die wirklich zu sehenden Pferdeleiber «Untitled» heisst, nach dem man aber in der Ausstellung vergeblich sucht. Auf dem Plakat zu sehen ist der in Wachs nachgebildete Kopf des Künstlers, der aus dem aufgerissenen Boden in einen Ausstellungsraum guckt. Das geht allenfalls als Symbolbild für die Tatsache durch, dass die Fondation die Renaissance des Künstlers feiert, der sich 2011 offiziell vom Kunstbetrieb verabschiedet hat.

Auch das Museum Tinguely zeigt auf dem Plakat zur Ausstellung mit Werken von Zilvinas Kempinas ein Werk des Künstlers, das man in der Ausstellung nicht findet: Es handelt sich um die Installation «Tube», die 2009 im litauischen Pavillon an der Biennale in Venedig zu sehen war. Allerdings lehnt sich dieses Werk ästhetisch sehr viel näher an die Installationen heran, die im Museum tatsächlich zu sehen sind.

 

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