Etwa 50 Tote bei Anschlag auf Volleyballturnier in Afghanistan

Bei einem Selbstmordanschlag bei einem Volleyballturnier im Osten Afghanistans sind am Sonntag etwa 50 Menschen getötet worden. Der Attentäter habe sich inmitten der Zuschauer in die Luft gesprengt, teilte der Vize-Gouverneur der Provinz Paktika, Attaullah Fasli, mit.

Afghanische Sicherheitsleute bei der Arbeit (Symbolbild) (Bild: sda)

Bei einem Selbstmordanschlag bei einem Volleyballturnier im Osten Afghanistans sind am Sonntag etwa 50 Menschen getötet worden. Der Attentäter habe sich inmitten der Zuschauer in die Luft gesprengt, teilte der Vize-Gouverneur der Provinz Paktika, Attaullah Fasli, mit.

Etwa 60 Menschen seien verletzt worden. Nach Angaben des Vize-Gouverneurs waren mehrere Beamte der Provinzverwaltung und der Polizeichef unter den Besuchern.

Bei den Opfern handelte es sich nach Angaben der lokalen Behörden vor allem um Zivilisten. Der Anschlag ereignete sich im Distrikt Yahya Khail in der an Pakistan grenzenden Unruheprovinz.

Afghanistans Präsident Ashraf Ghani verurteilte die Tat, zu der sich zunächst niemand bekannte. Die radikalislamischen Taliban hatten in der Vergangenheit wiederholt Anschläge auf Sportveranstaltungen verübt.

So hatte sich am Neujahrstag 2010 ein Attentäter mit einem Kleintransporter voller Sprengstoff auf einem Sportplatz im Nordwesten Pakistans in die Luft gesprengt, während dort ein Volleyballspiel zwischen zwei Dorfmannschaften stattfand. Damals waren hundert Menschen getötet worden, zahlreiche Häuser in dem Dorf Shah Hasan Khan stürzten ein und begruben ihre Bewohner unter sich.

In Paktika waren Mitte Juli mindestens 89 Menschen bei einem Sprengstoffanschlag auf einem belebten Markt ums Leben gekommen. Damals war ein mit Sprengstoff beladenes Auto in die Menge gerast und zwischen den Ständen explodiert.

Und erst am Mittwoch hatte ein Anschlag mit einer Autobombe auf ein überwiegend von Ausländern bewohntes Viertel die Hauptstadt Kabul erschüttert.

Abkommen gebilligt

Das Unterhaus des afghanischen Parlaments hatte am Sonntag zwei Abkommen gebilligt, die die Stationierung von Soldaten der NATO und der USA über den Jahreswechsel hinaus ermöglichen sollen.

Zum Jahresende läuft in Afghanistan der Kampfeinsatz der internationalen Truppen aus. Ab 2015 sollen ausländische Soldaten die afghanischen Sicherheitskräfte nur noch beraten und ausbilden. Die NATO-Nachfolgemission «Resolute Support» sieht die Stationierung von rund 12’500 Soldaten im kommenden Jahr vor.

Im Vorfeld des Abzugs haben die Anschläge in Afghanistan wieder zugenommen. Die radikal-islamischen Taliban waren 2011 von den US-geführten Truppen gestürzt worden.

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