Die Migros erhöht auf Anfang 2012 die Löhne um 0,3 bis 0,8 Prozent oder durchschnittlich um ein halbes Prozent. Die Gesamtlohnsumme der Migros wächst damit um rund 20 Millionen Franken, wie der Genossenschaftsbund am Mittwoch mitteilte.
Die Lohnerhöhung hat die Migros-Gruppe mit ihren Sozial- und Vertragspartnern vereinbart. Bei einer Teuerung von 0,5 Prozent im September 2011 bleibt mit der Lohnrunde die Kaufkraft der Migros-Mitarbeitenden erhalten. Die Lohnerhöhungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgen gemäss Mitteilung individuell nach Funktion und Leistung.
Das Verhandlungsergebnis beweise, was eine „konstruktive und faire Sozialpartnerschaft auch unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen“ zu leisten vermöge, schrieben der Migros-Genossenschafts-Bund, der Metzgereipersonal-Verband, die Landeskommission der Migros-Gruppe und der Kaufmännische Verband Schweiz in der gemeinsamen Mitteilung.
Keine Lohnerhöhung bei Coop
Damit spielen die Migros und ihre Partner auf Coop an, wo die Lohnverhandlungen gescheitert sind. Coop verzichtet „nach Jahren mit wesentlicher Lohnerhöhung“ 2012 auf eine Lohnerhöhung. Für „strukturelle Anpassungen“ bis zu einem Monatslohn von 6000 Franken werden aber 0,3 Prozent der Lohnsumme gewährt, wie der Grossverteiler am Dienstag mitteilte.
Die Gewerkschaft Syna kritisierte die einseitige Gewährung von 0,3 Prozent der Lohnsumme für individuelle Lohnanpassungen. Dies bedeute, dass nur ein sehr kleiner Teil der Beschäftigten mit kleinen Erhöhungen rechnen könne. Die Mehrheit der Mitarbeitenden, von allem jene im Stundenlohn mit variablen Arbeitspensen, gingen leer aus.
Auch die Gewerkschaft Unia erinnerte daran, dass Coop im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn verbuchen konnte. Es gehe nicht an, dass der Grossverteiler jetzt in einem mittelmässigen Jahr derart beim Personal spare.