Die Europäische Union ist laut einer Erklärung „alarmiert“ über mögliche Menschenrechtsverletzungen in Mali. Die EU-Aussenminister riefen die Regierung des westafrikanischen Landes am Donnerstag in Brüssel auf, unverzüglich eine Untersuchung einzuleiten.
Sie boten den malischen Behörden die Unterstützung der EU an, um Ausschreitungen und Übergriffe zu verhindern.
Mit dem Vordringen der malischen Truppen in den von Islamisten beherrschten Norden des Landes ist es laut Berichten unter anderem zu gewaltsamen Übergriffen und Plünderungen gekommen, die sich gegen Angehörige der Tuareg und arabischstämmige Bewohner der Region richteten.
Die EU-Aussenminister begrüssten die Annahme eines politischen Fahrplans durch das malische Parlament, der unter anderem Wahlen Ende Juli vorsieht. Dieser Schritt ermögliche die schrittweise Wiederaufnahme von Hilfszahlungen an das Land.
Französische Armee hält Flughafen in Kidal
Im Krieg gegen die islamistischen Rebellen operiert die französische Armee weiter in der Stadt Kidal im Nordosten des Landes. Die Streitkräfte hielten den Flughafen und warteten nun, um die Stadt „mit afrikanischen Streitkräften“ zu sichern, sagte Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian am Donnerstag dem Radiosender France Inter.
Nach malischen Angaben hatten französische Einheiten den Flughafen am Mittwoch ohne Wissen Malis eingenommen.
Wegen der Wetterbedingungen in der Wüste werde es „ein wenig länger dauern“ bis die zusätzlichen Kräfte einträfen, sagte Le Drian. Nach Angaben des Ministers sollen die Rebellen seit Beginn der französischen Offensive vor knapp drei Wochen „schwere Verluste“ erlitten haben.
Von Kidal aus haben sich die Dschihadisten laut Le Drian möglicherweise weiter nördlich Richtung Adrar des Ifoghas zurückgezogen. „Das ist ein taktischer Rückzug, der uns nicht täuschen sollte“, sagte der Minister. Der Einsatz der französischen Armee hat laut Le Drian bisher „etwa 50 Millionen Euro“ gekostet.