Der Annäherung der Türkei an die EU droht ein herber Rückschlag. Die Botschafter der EU-Länder konnten sich bei einer Sitzung in Brüssel nicht darauf einigen, der Eröffnung eines neuen Kapitels in den EU-Beitrittsverhandlungen in der kommenden Woche zuzustimmen.
Wie ein EU-Diplomat sagte, sprachen sich Deutschland und die Niederlande dagegen aus; die Entscheidung muss einstimmig getroffen werden. Die Türkei steht wegen des harten Vorgehens der Regierung von Premierminister Recep Tayyip Erdogan gegen Demonstranten in Istanbul in der EU in der Kritik.
Eigentlich sollte am kommenden Mittwoch erstmals seit drei Jahren wieder ein neues Kapitel in den Beitrittsgesprächen eröffnet werden. Dies droht durch die Uneinigkeit der EU-Länder aber nun zu scheitern.
Ein letzter Versuch für eine Einigung kann aber noch bei einem weiteren Treffen der EU-Botschafter am Montagmorgen vor einem Treffen der EU-Aussenminister unternommen werden. Eine Einigung sei jedoch «unwahrscheinlich», sagte ein EU-Diplomat.