Um die malische Armee in ihrem Kampf gegen Rebellengruppen aus dem Norden zu unterstützen, stationiert die EU eine Ausbildungsmission. Die Truppe soll EU-Diplomaten zufolge bis zu 500 Mann umfassen.
Am Montag gaben die EU-Aussenminister in Brüssel den endgültigen Startschuss für den Einsatz. Die Ausbildung im Rahmen der sogenannten EUTM soll insbesondere auf dem Militärstützpunkt Koulikoro 200 Kilometer von der Hauptstadt Bamako entfernt erfolgen. Dabei sollen rund 200 Ausbilder ab Anfang April insgesamt vier Bataillone mit 650 Mann trainieren.
Die jeweils mehrmonatige Ausbildung soll neben dem militärischen Training auch Aspekte wie internationales Recht, den Schutz der Bevölkerung und die Wahrung der Menschenrechte beinhalten.
Insgesamt entsenden laut Diplomaten „mindestens“ 16 EU-Staaten und Norwegen Soldaten in das westafrikanische Land, darunter sind auch Soldaten zum Schutz der Ausbilder. Eine rund 70-köpfige Vorauseinheit ist bereits in Bamako eingetroffen. Die Kosten werden von der EU auf 12,3 Millionen Euro veranschlagt. Jedes Land zahlt für seine eigenen Soldaten.
Mission für 15 Monate
Deutschland entsendet 40 Militärausbilder und 40 Sanitäter nach Mali. Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière zufolge erklärte sich ausser Deutschland kein anderes Land dazu bereit, Sanitätssoldaten zu entsenden.
Frankreich schickt zudem Sicherheitspersonal für die Ausbildungsmission nach Mali. Deutschland und Frankreich sind damit die beiden grössten Beitragssteller. Das Mandat der von den EU-Mitgliedsländern im Dezember beschlossenen Mission dauert 15 Monate und kann verlängert werden.
Das Hauptquartier der EUTM soll in Bamako sein. Dort wollen 20 europäische Experten bei der Reorganisation der Kommandostrukturen der malischen Armee helfen. Die Mission wird vom französischen General François Lecointre geleitet. Seinen Angaben zufolge sind die malischen Soldaten „schlecht ausgebildet, schlecht bezahlt und schlecht ausgerüstet“.
Vorbild Somalia
Vorbild für den Einsatz ist die EU-Trainingsmission für die Armee in Somalia. Die EU-Planungen stehen nicht in direktem Zusammenhang mit dem laufenden Militäreinsatz Frankreichs an der Seite der malischen Regierungstruppen.
Die Unterstützung des französischen Einsatzes oder der geplanten Eingreiftruppe der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS durch einzelne EU-Staaten – wie etwa durch Deutschland mit drei Transportflugzeugen – erfolgt ausserhalb der EU-Ausbildungsmission. Auch die geplante deutsche Unterstützung bei der Luftbetankung französischer Kampfjets benötigt ein eigenes Mandat.