Der Handelsstreit zwischen Russland und der Europäischen Union geht möglicherweise in eine neue Runde. Das Wirtschaftsministerium in Moskau drohte am Montag mit einer Klage vor der Welthandelsorganisation WTO.
Dies weil die EU die Versorgung russischer Firmen mit billiger Energie als Dumping betrachtet und ihnen diesen Vorteil entzieht. Diese Anti-Dumping-Regel koste energieintensive russische Unternehmen – Düngemittelhersteller, Aluminiumfirmen oder Eisen-Schmelzereien – jährlich Hunderte Millionen Dollar.
Die russische Regierung will nun möglicherweise das WTO-Schiedsgericht einschalten, falls die EU diese Regeln nicht binnen 60 Tagen ändert.
Die EU und die WTO waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Beide Parteien streiten aber bereits seit längerem etwa über den Autohandel oder russische Gaslieferungen. So zog die EU Russland wegen Recycling-Gebühren für Importautos vor das WTO-Gericht. Russland ist erst vor etwa einem Jahr der Organisation beigetreten.