In Nordsee und Atlantik darf im kommenden Jahr weniger Kabeljau und Makrele, aber mehr Hering, Scholle und Seelachs gefischt werden. Darauf haben sich in der Nacht zum Donnerstag die EU-Fischereiminister in Brüssel geeinigt.
Wegen der weiterhin gefährdeten Bestände sollen die Quoten für Makrele auf 70 und für Kabeljau auf 75 Prozent des Vorjahresniveaus gesenkt werden. Für beide Arten stehen aber noch mit Norwegen Fischereiverhandlungen über Gesamtfangmengen aus.
Für Hering, Scholle und Seelachs wurden die zulässigen Fangmengen um 15 Prozent angehoben. In der Ostsee soll die Heringsquote für 2013 um 23 Prozent steigen.
EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki zeigte sich am Donnerstagmorgen mit dem Gesamtergebnis nur teilweise zufrieden: „Die Kommission war ehrgeiziger. Aber nachdem nun dieser Kompromiss auf dem Tisch liegt, kann ich zufrieden sein, denke ich.“
Die Kommission schlägt die Fangmengen nach Empfehlungen von Wissenschaftern vor, die Staaten verhandeln dann darüber. Für Bestände, zu deren Zustand wenig bekannt ist, die aber schrumpfen, hatte Damanaki die Quoten sicherheitshalber um zwanzig Prozent kappen wollen. Die Staaten liessen sich nur auf fünf Prozent weniger ein.
Mehr Kenntnis über Fischbestände
Insgesamt weiss man aber immer mehr über den Zustand der Fischbestände. Während im Vorjahr bei mehr als 60 Prozent der Bestände grössere Datenlücken klafften, ist dies laut Damanaki nur noch bei 15 Prozent der Fall.
„Das ist wirklich eine Riesenveränderung“, sagte die EU-Kommissarin. Wenn die Entwicklung sich fortsetze, sei eine nachhaltige Fischerei bei allen Beständen innerhalb von fünf Jahren möglich.