Die EU-Kommission erlaubt die Einfuhr von 19 gentechnisch veränderten Pflanzen und Früchten nach Europa. Es geht um Mais, Sojabohnen, Raps und Baumwolle zur Verwendung in Lebens- und Futtermitteln sowie um zwei Nelkensorten.
Zehn dieser Agrarprodukte wurden neu zugelassen. Für den Rest wurden am Freitag geltende Genehmigungen erneuert. Die Pflanzen stammen von den US-Konzernen Monsanto und Du Pont sowie von den deutschen Firmen Bayer und BASF.
Die Zulassungen gelten für zehn Jahre und nur für die Vermarktung, aber nicht für den Anbau der Pflanzen. Bisher waren laut Kommission in der EU 58 genveränderte Pflanzen- und Futtermittel zugelassen, darunter insbesondere Mais, Baumwolle, Sojabohnen, Ölraps und Zuckerrüben.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hatte die genveränderten Pflanzen zuvor für unbedenklich erklärt. Die EU-Kommission gab grünes Licht, nachdem unter den EU-Ländern keine ausreichenden Mehrheiten dafür oder dagegen zustande gekommen waren.
Die Brüsseler Behörde hat diese Woche vorgeschlagen, das Verfahren zu ändern und den Staaten mehr Spielraum für nationale Verbote zu geben. Landwirte, die Biotech-Branche und Umweltschützer hatten die Pläne kritisiert, weil sie aus ihrer Sicht keine Rechtssicherheit schaffen.
Der belgische Grünen-EU-Abgeordnete Bart Staes nannte die Entscheidung vom Freitag zynisch. «Die europäischen Bürger wollen keine genetisch veränderten Organismen. Die Kommission muss aufhören, diese Tatsache zu ignorieren.»
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisierte, die Brüsseler Behörde habe bei der Entscheidung die Verhandlungen über das Freihandelsabkommen mit den USA im Hinterkopf gehabt. «Dies ist TTIP in Aktion.»