Nach Aufruhr in Belgien um die Zukunft der Pommes Frites hat die EU-Kommission bestritten, diese verbieten zu wollen. Die Behörde habe keinerlei Absicht, die belgischen oder irgendwelche anderen Frites zu verbieten, erklärte ein Sprecher am Dienstag in Brüssel.
Auslöser der Debatte war ein Bericht in der belgischen Zeitung «De Zondag», wonach die Kommission plant, das krebserregende Acrylamid in Lebensmitteln eindämmen zu wollen. Der flämische Tourismusminister Ben Weyts schrieb daraufhin einen Brief an den für Lebensmittelsicherheit zuständigen EU-Kommissar Vytenis Andriukaitis, in dem er sich für den Schutz der berühmten belgischen Pommes einsetzte.
Es sei wichtig, «behutsam vorzugehen und keine Massnahmen zu ergreifen, die ungewollte und weitreichende Folgen für unsere reiche gastronomische Tradition haben», schrieb Weyts.
Der Kommissionssprecher versicherte am Dienstag, die gesamte EU-Kommission – Andriukaitis eingeschlossen – sei eng verbunden mit den «kulinarischen Aspekten» und dem reichen «kulturellen Erbe» der Mitgliedstaaten. Das Resultat laute deshalb: «La frite, c’est chic» (Die Frites sind schick).
Acrylamid entsteht beim Frittieren oder Braten bei hohen Temperaturen und ist deshalb auch in Kartoffelchips enthalten. Die belgische Rezeptur, die den Pommes ihren besonderen Geschmack verleiht, verlangt jedoch zweimaliges Frittieren. Weyts befürchtete, das dies bei strengeren Regeln gegen Acrylamid in Lebensmitteln nicht mehr möglich sein könnte.