Zum Start der EU-Ratspräsidentschaft Griechenlands haben EU-Politiker den Griechen Mut zugesprochen. EU-Kommissionschef José Manuel Barroso sagte in Athen, das griechische Volk habe in den vergangenen Krisenjahren enorme soziale Probleme und grosse Entbehrungen durchlitten.
Er rief die Griechen aber auch dazu auf, bei den Reformen nicht aufzugeben: «Eure Anstrengungen und Opfer eröffnen Euch eine bessere Zukunft.» Das Land sei dabei, die Krise hinter sich zu lassen. Barroso verwies auch auf den Erfolg Irlands, das vor kurzem den Rettungsschirm verlassen hatte.
Europa werde Griechenland beim Ausstieg aus den internationalen Hilfspaketen unterstützen. «Die Programme sind erfolgreich und wir sollten die erreichten Erfolge nicht aufs Spiel setzen», sagte Barroso.
Athen will versuchen, nach Auslaufen der internationalen Programme 2014 ohne weitere Hilfen auszukommen. Griechenlands Premier Antonis Samaras warnte die EU vor neuen Sparauflagen für Athen und unterstrich: «Der Verlust beim Lebensstandard ist so hoch wie bei keinem anderen Volk seit dem Zweiten Weltkrieg.»
Griechenland erhält seit 2010 Hilfspakete der Euro-Partner und des Internationalen Währungsfonds IWF, die sich inzwischen auf 240 Milliarden Euro summieren. Die Kredite sind an strenge Vorschriften zum Einsparen gebunden und laufen in diesem Jahr aus.
Demonstration der Wut
Rund 200 Demonstranten aus der linken Szene machten vor dem Festakt in Athen ihrem Unmut gegen die EU Luft. Die Polizei setzte Tränengas gegen die Protestteilnehmer ein und nahm einen Demonstranten in Gewahrsam. Die Lage beruhigte sich am Abend wieder, berichteten Augenzeugen.
Griechenland hat turnusgemäss die EU-Ratspräsidentschaft von Litauen übernommen. Das Budget für den EU-Vorsitz soll mit rund 50 Millionen Euro das kleinste sein, seit es eine EU-Präsidentschaft gibt. Schwerpunkte der Griechen sind unter anderem das Wirtschaftswachstum und der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit.