Die EU-Kommission hat den 27 EU-Mitgliedsstaaten ein stärkeres gemeinsames Vorgehen gegen Steuerflucht empfohlen. Derzeit würden in der EU Steuern in Höhe von schätzungsweise einer Billion Euro entzogen, sagte EU-Steuerkommissar Algirdas Semeta.
Die Kommission empfahl, „Steuerparadiese“ besser zu identifizieren und auf nationale „Schwarze Listen“ zu setzen. Nicht-EU-Staaten wie die Schweiz müssten überzeugt werden, sich an EU-Standards zu halten.
„Künstliche“ Unternehmenskonstruktionen, die nur der Steuervermeidung dienten, sollten nicht mehr erlaubt werden. Die EU-Kommission will zudem selbst kontrollieren dürfen, inwieweit ein Verhaltenskodex in Steuerfragen von den EU-Staaten angewendet wird.
Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten die EU-Kommission im März damit beauftragt, Pläne zum Kampf gegen Steuerhinterziehung auszuarbeiten. Die Vorschläge von Steuerkommissar Semeta werden in einem nächsten Schritt nun von den EU-Finanzministern sowie dem EU-Parlament beraten.