Die Europäische Union hat dem neuen italienischen Regierungschef Enrico Letta ihre Unterstützung zugesagt. Nach einem Treffen mit Letta in Brüssel erklärte EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy, die EU trage die Bemühungen Italiens für mehr Wachstum mit.
Die EU werde sich dabei flexibel zeigen – auch wenn das Ziel weiter laute, die Staatsfinanzen auf eine solide Basis zu stellen, sagte Van Rompuy am Mittwochabend. «Der Regierungschef hat mich über die wichtigsten Elemente seines Programmes informiert, vor allem über die Massnahmen, die er zur Belebung der Wirtschaft ergreifen will», erklärte der EU-Ratspräsident.
Zuvor hatte Letta von der EU gefordert, Staaten mehr Zeit für den Defizitabbau zu geben, und angekündigt, Italien werde «Handlungsspielraum» suchen. Van Rompuy lobte Letta für seinen pro-europäischen Kurs und den schnellen Antrittsbesuch in Brüssel. Zudem sagte er zu, die geplante Bankenunion in Europa weiter voranzutreiben – dies war ebenfalls eine Forderung Lettas.
Letta war am Sonntag als neuer Regierungschef Italiens vereidigt worden und befindet sich derzeit auf Europareise. Zuvor hatte er sich am Mittwoch bereits mit dem französischen Präsidenten François Hollande getroffen. Am Dienstag sicherte er bei seinem Antrittsbesuch in Berlin Kanzlerin Angela Merkel eine Fortsetzung der Konsolidierungspolitik zu.