EU-Truppe für die Zentralafrikanische Republik beschlossen

Erst schickte Frankreich auf eigene Faust Soldaten in die Zentralafrikanische Republik. Dann bat Paris die EU um Unterstützung. Und nun kommt sie: eine EU-Truppe für Zentralafrika.

Muslimische Zentralafrikaner fliehen aus Bangui (Archiv) (Bild: sda)

Erst schickte Frankreich auf eigene Faust Soldaten in die Zentralafrikanische Republik. Dann bat Paris die EU um Unterstützung. Und nun kommt sie: eine EU-Truppe für Zentralafrika.

Die Europäische Union entsendet eine Truppe von vermutlich rund 500 Soldaten in die Zentralafrikanische Republik. Dies beschlossen die EU-Aussenminister am Montag in Brüssel.

Die Soldaten der Mission namens «Eufor RCA» sollen die Lage in der Hauptstadt Bangui und der näheren Umgebung kontrollieren. Vor allem auf dem Flughafen haben Tausende von Menschen Zuflucht vor blutigen Auseinandersetzungen zwischen christlichen und muslimischen Bewaffneten gesucht.

Als Kommandant wurde der französische Generalmajor Philippe Pontiès bestimmt. Die Truppe soll 1600 französische und 4000 afrikanische Soldaten unterstützen, die sich bereits an Ort und Stelle befinden.

Das am Montag beschlossene Mandat gilt für neun Monate – eine dreimonatige Vorbereitungsphase sowie einen zunächst sechsmonatigen Einsatz. Insgesamt sind für diesen Zeitraum Kosten von 25,9 Millionen Euro vorgesehen.

Weiterer Beschluss nötig

«Wir haben rasch auf die ernste Krise in der Zentralafrikanischen Republik reagiert», erklärte die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton. «Absolute Priorität» habe der Schutz der Zivilbevölkerung vor weiterer Gewalt.

Die EU-Truppe für die Zentralafrikanische Republik werde «so rasch wie möglich» in Marsch gesetzt. Dazu ist ein weiterer Beschluss nötig – der aber erst gefasst werden kann, wenn feststeht, welche Staaten bereit sind, Soldaten zu entsenden oder bestimmte militärische Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen.

Deutschland will sich nicht mit Soldaten beteiligen, erwägt aber die Bereitstellung eines Sanitätsflugzeuges.

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