Die EU und Brasilien wollen sich angesichts der NSA-Abhöraffäre mit einem eigenen Untersee-Datenkabel vor Spionage schützen. Die Verbindung zwischen Lissabon und Fortaleza solle 185 Millionen Dollar kosten, erklärte die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff beim EU-Brasilien-Gipfel in Brüssel.
«Wir wollen nicht, dass Unternehmen ausspioniert werden», sagte Rousseff. Das Projekt werde hoffentlich im kommenden Jahr abgeschlossen.
Rousseff soll wie die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel vom US-Geheimdienst NSA überwacht worden sein. Gegenwärtig ist Brasilien für seinen Datenverkehr nach Europa fast komplett von US-Leitungen abhängig.
Das Unterseekabel dürfte von einem Gemeinschaftsunternehmen aus Brasiliens Telekomkonzern Telebras und der spanischen Firma IslaLink Submarine Cables verlegt werden. Zwar gibt es bereits eine direkte Verbindung. Sie ist jedoch veraltet und wird nur für konventionelle Telefongespräche benutzt.