«Skype» oder «Sky» – wer den Unterschied hören will, muss unter Umständen gut aufpassen. Zu gut, meint das EU-Gericht in Luxemburg. Da der TV-Sender «Sky» zuerst da war, konnte «Skype» seinen Namen nicht als Marke schützen lassen.
Die Richter des EU-Gerichts in Luxemburg gaben am Dienstag dem EU-Markenamt Recht, das den Eintrag von «Skype» als Marke nach Protesten des TV-Senders «Sky» abgelehnt hatte. «Sky» liess seinen Namen vor «Skype» schützen und besitzt damit die älteren Rechte.
Der Software-Konzern Microsoft, zu dem der Internet-Telefondienst «Skype» inzwischen gehört, will nun Rechtsmittel einlegen. «Wir sind zuversichtlich, dass es keine Verwechslung dieser Marken und Dienste gibt», teilte ein Sprecher mit.
«Diese Entscheidung verlangt von uns nicht, Produktbezeichnungen in irgendeiner Weise zu ändern», sagte er weiter. Vor Gericht geht es nur um das Thema Markenschutz ganz grundsätzlich, aber nicht etwa um Verbote, die Namen zu nutzen.
Logo macht es laut Richtern noch schlimmer
Zwischen den beiden Zeichen gebe es eine bildliche, klangliche und begriffliche Ähnlichkeit, urteilten die Richter. So würden Menschen das Wort «Sky» («Himmel» auf Englisch) in «Skype» leicht wiederfinden. Zudem werde das «Y» in «Skype» nicht kürzer ausgesprochen als in «Sky».
Die wolkenförmige Umrandung des Wortes «Skype» im Logo der Firma macht die Sache aus Sicht der Richter noch schlimmer – denn dies könne den Betrachter erst recht an den Begriff «Himmel» («Sky») denken lassen.
Damit kann sich «Sky» gegen die Verwendung des Begriffes «Skype» wehren. Allerdings ist gegen das Urteil des EU-Gerichts noch eine Berufung beim übergeordneten Europäischen Gerichtshof möglich.
Skype wurde im Jahr 2003 von den skandinavischen Software-Entwicklern Niklas Zennström und Janus Friis gegründet und im Oktober 2011 für 8,5 Milliarden Dollar an Microsoft verkauft. Die Klage gegen den IT-Dienstleister «Skype» hatte «Sky» bereits 2005 und 2006 erhoben.