Euro 2012: Klassisch Polnisch-Ukrainische Hymne

Das Irrationale ist es, was den Fussball faszinierend macht. Das gilt auch für die Auswahl der offiziellen Songs für grosse Turniere. Fussball, das ist das Wunderbare, ist manchmal einfach nicht zu verstehen. Zum Beispiel, wenn der FC Chelsea Fussball spielt wie aus einer längst untergegangenen Epoche und trotzdem das modernste Team der Welt aus der […]

Das Irrationale ist es, was den Fussball faszinierend macht. Das gilt auch für die Auswahl der offiziellen Songs für grosse Turniere.

Fussball, das ist das Wunderbare, ist manchmal einfach nicht zu verstehen. Zum Beispiel, wenn der FC Chelsea Fussball spielt wie aus einer längst untergegangenen Epoche und trotzdem das modernste Team der Welt aus der Champions League kegelt. Das anzusehen war fast so faszinierend, als spazierten wieder Dinosaurier über den Münsterhügel. Oder wie wenn Clay Regazzoni selig mumifiziert in seinem 77er Ensign die diesjährige Formel 1 gewinnen würde, was dann so aussähe:

Im Geiste dieser Irrationaliät ist es ganz richtig, dass sich auch die Wahl des offiziellen Songs eines grossen Fussballturniers jeglicher Logik entzieht. Die WM 2010 fand zum Beispiel in Südafrika statt. Der offizielle Song dazu kam also folgerichtig von der Kolumbianerin Shakira. Ein voller Erfolg, schliesslich trällert meine Tochter (6) noch immer dauernd «Waka Waka» und das mit den absolut (politisch) korrekten Songzeilen: «Zamina, Sangria – Essen für Afrika!»

Da ist es doch nur logisch, dass der offizielle Song für die Euro 2012 in Polen und der Ukraine von einer «deutsch-amerikanische Popsensation» (Zitat Uefa) gesungen wird. Oceana heisst die Frau. Ihre Qualifikation, wieder laut Europäischem Fussballverband: Sie hatte «in beiden Gastgeberländern einen Nummer-1-Hit».

Jetzt ist der offizielle Song draussen. Wobei es zwei Varianten gibt. Bei der Reggea-Version sehen wir im Video eine typische Strandszene mit Eingeborenen am Strand von Danzig, eingespielt mit traditionell ukrainischen Instrumenten (Conga):

Diese Strandparty-Sause soll dem Vernehmen nach den Oberen der Uefa allerdings zu wenig mehrheitsfähig gewesen sein. Und deswegen gilt die unten stehende Version als offizieller Euro-Song. Die klingt dann genau nach jenem Euro-Trash, den der Laie in den Discos an der Schwarzmeerküste vor Odessa erwarten würde. Toll die Idee, ein paar Balkan-Pop-Takte voranzustellen. Momoll, meine Gehörgänge freuen sich auf die Euro. Dem Video fehlen noch etwas die bewegten Bilder. Aber wir vermuten mal, irgendwas mit Bällen, Toren und Emotionen wird da bis am 8. Juni noch drüber gepappt:

Nächster Artikel