Die Schweizerische Nationalbank (SNB) zeigt sich angesichts der anhaltenden Probleme in der Eurozone und dem wieder etwas schwächer gewordenen Euro gegebenenfalls zu weiteren Devisenmarkt-Interventionen bereit.
Der Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken gelte nach wie vor, sagte SNB-Präsident Thomas Jordan am Freitag laut Redetext an einem Symposium in Zürich. „Die Gründe, die im September 2011 zur Festlegung des Mindestkurses geführt haben, sind nach wie vor gültig“, hielt er fest.
Das Währungsrisiko auf den stark gestiegenen Devisenanlagen der SNB sei geldpolitisch begründet und müsse daher eingegangen werden. „Wir reduzieren durch eine geeignete Diversifikation der Devisenanlagen die Risiken“, sagte Jordan.
Wegen der finanzpolitischen Probleme vieler Länder müsse die Schweiz weiterhin mit Kapitalzuflüssen in den so genannten „sicheren Hafen“ des Frankens rechnen. Die Schweizer Währung sei beim aktuellen Kurs – am Freitagmorgen notierte der Euro bei 1,204 Franken – weiterhin hoch bewertet und belaste die Schweizer Wirtschaft.
Allerdings sei es der SNB mit dem Mindestkurs gelungen, dass die Exportwirtschaft wieder Tritt fasste und Deflationserwartungen eingedämmt wurden. Das habe entscheidend dazu beigetragen, die Schweizer Wirtschaft zu stabilisieren, sagte Jordan.
In vielen Ländern seien die Massnahmen zur langfristigen Sanierung der öffentlichen Finanzen immer noch unbefriedigend. Die Geldpolitik habe dazu mit unkonventionellen Massnahmen ein Zeitfenster geöffnet. „Es wäre für die langfristige weltwirtschaftliche Entwicklung fatal, wenn es nicht genutzt würde“, mahnte Jordan.