Die Europäische Filmakademie hat die Freilassung des von Russland inhaftierten ukrainischen Filmemachers Oleg Senzow gefordert. Senzow, der wegen angeblicher Terroranschläge in Sibirien in Haft ist, sei Opfer von politischer Verfolgung.
Das sagte die Akademievorsitzende Agnieszka Holland am Samstag auf der Berlinale. Zuvor hatten die Internationalen Filmfestspiele Berlin die Dokumentation «The Trial: The State of Russia against Oleg Sentsov» (Der Prozess: Der russische Staat gegen Oleg Senzow) in der Reihe «Berlinale Special» gezeigt.
In der Produktion aus Estland, Polen und der Tschechischen Republik zeichnet Regisseur Askold Kurov das Schicksal Senzows nach und dokumentiert die Solidarität von Filmemachern wie Holland, Ken Loach und Pedro Almodóvar.
Senzow war 2015 in Rostov am Don als angeblicher Anführer einer antirusssichen Terrorbewegung zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Er soll Anschläge auf Brücken, Stromleitungen und ein Lenin-Denkmal geplant haben.
Der Filmemacher, der 2011 in Moskau den Spielfilm «Gamer» gedreht hatte, war im August 2014 kurz nach der Annexion der Krim verhaftet worden. Während der russischen Intervention hatte er Hilfe für die ukrainischen Truppen auf der Krim organisiert.