Der FC Zürich und der FC Thun kämpfen heute Abend in der 3. Runde der Europa-League-Qualifikation um die Teilnahme am Playoff für die Gruppenphase.
Für beide Vertreter der Super League geht es am Nationalfeiertag darum, sich auswärts eine gute Ausgangslage für das Rückspiel zu schaffen. Der FCZ startet seine Europacup-Kampagne mit der Partie beim tschechischen Vertreter Slovan Liberec (20.15 Uhr), Thun trifft nach dem erfolgreichen Weiterkommen gegen Satschchere aus Georgien in Göteborg auf den schwedischen Klub BK Häcken (19.00 Uhr). Die Rückspiele finden einen Woche später in der Schweiz statt.
Der FC Zürich bestreitet seine erste Europacup-Partie seit dem Herbst 2011, entsprechend gross ist die Vorfreude beim Team und bei Trainer Urs Meier: «Es ist schön, sich mit internationalen Spitzenteams zu messen.» Liberec, der tschechische Meister von 2012, beendete die letztjährige Meisterschaft im 3. Rang. Für den FCZ-Trainer ist der Klub aus der Kleinstadt in Nordböhmen ein «Gradmesser mit einer Riesenqualität». Der ehemalige Verteidiger beobachtete den heutigen Gegner beim 1:0-Sieg im Rückspiel der 2. Qualifikationsrunde gegen Skonto Riga vor Ort und zeigte sich beeindruckt von der Spielstärke der Mannschaft. «Wir müssen uns von unserer besten Seite zeigen, damit wir eine Chance haben.»
Captain Philippe Koch kehrt gegen Slovan wieder ins Team zurück, nachdem der Verteidiger bei der 2:3-Niederlage am Sonntag in Luzern gefehlt hatte. Nicht zur Verfügung stehen Meier weiterhin Burim Kukeli, Jorge Teixeira und Yassine Chikhaoui, der noch immer in Tunesien weilt.
Slovan ist mit zwei Siegen in die neue Saison gestartet und verfügt im Gegensatz zum FCZ über mehrere Spieler mit internationaler Erfahrung. Im letzten Jahr verpasste das Team von Jaroslav Silhavy nach den Niederlagen gegen Cluj und Dnjepr Dnjepropetrowsk allerdings den Einzug in eine europäische Gruppenphase. Der in der Schweiz bekannteste Spieler bei Liberec, das 2002 überraschend die Viertelfinals im UEFA-Cup erreicht hatte, ist Radoslav Kovac. Der Innenverteidiger hatte vom Sommer 2011 bis Dezember 2012 beim FC Basel gespielt, sich beim Schweizer Meister aber nie durchgesetzt.
Das Hinspiel bei BK Häcken in Göteborg ist für Thun schon der sechste Match in 18 Tagen. Für Coach Urs Fischer ist die Europa League keine Zusatzbelastung, allfälliges Gerede von Müdigkeit will er nicht aufkommen lassen: «Wir haben die ganze letzte Saison für die Teilnahme an der Europa League gekämpft, jetzt können wir uns doch nicht darüber beklagen.» Leichte Entspannung gibt es an der Personalfront. Mit Ausnahme der immer noch verletzten Kevin Bigler, Nicolas Schindelholz, Roland Bättig und Milos Krstic machen alle Spieler den Trip mit. Zuletzt hatte das Lazarett bis zu sieben Namen umfasst und besonders die Rückkehr von Luca Zuffi verspricht Stabilität.
Häcken hat in der letzten Runde Sparta Prag auswärts ein 2:2 abgerungen und dann das Rückspiel 1:0 gewonnen. Der Klub ist zum dritten Mal international dabei, die ersten beiden Teilnahmen hatte er aber guten Platzierungen im Fairplay-Ranking der UEFA zu verdanken. National spielt Häcken seit 2009 ununterbrochen in der Allsvenskan und belegte im Vorjahr überraschend hinter Elfsborg Platz 2. Star des Teams ist Liga-Topskorer Moustafa El Kabir, ein 25-jähriger Marokkaner. Im nationalen Championat rangiert Häcken nach zuletzt drei Niederlagen nur auf Platz 10.