Europäische Regierungen stützen angeblich mit Lösegeldern Al-Kaida

Europäische Regierungen stützen laut einem Bericht der «New York Times» indirekt das Terrornetzwerk Al-Kaida. Dies indem sie in Entführungsfällen Lösegelder in Millionenhöhe zahlen.

Der Schweizer Werner Greiner (M.) wurde 2009 in Mali entführt (Bild: sda)

Europäische Regierungen stützen laut einem Bericht der «New York Times» indirekt das Terrornetzwerk Al-Kaida. Dies indem sie in Entführungsfällen Lösegelder in Millionenhöhe zahlen.

Eigene Recherchen hätten ergeben, dass die Terrorgruppe seit 2008 Lösegeld in Höhe von insgesamt mindestens 125 Millionen Dollar eingenommen habe, berichtet das Blatt. Allein im vergangenen Jahr hätten sich die Zahlungen auf 66 Millionen Dollar belaufen. Das US-Finanzministerium habe die Zahlungen seit 2008 sogar auf 165 Millionen Dollar beziffert.

Somit hätten sich europäische Regierungen «unbeabsichtigterweise zu einem Bürgen der Al-Kaida gemacht», schrieb das Blatt in einer Analyse.

Das Geld sei indirekt und über Mittelsmänner geflossen. Es sei mitunter als Entwicklungshilfe deklariert worden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf ehemalige Geiseln, Unterhändler, Diplomaten sowie Vertreter europäischer Regierungen.

Die Schweiz soll laut dem Bericht seit 2008 insgesamt 12,4 Millionen Dollar an Lösegeld gezahlt haben. Allerdings dementierten die Schweiz und andere europäische Regierungen dem Bericht zufolge die Zahlungen.

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