Die Europäische Zentralbank (EZB) will in Vorbereitung auf ihre künftige Rolle als Bankenwächterin der Euro-Zone die rund 130 wichtigsten Kreditinstitute des gemeinsamen Währungsraums auf den Prüfstand stellen. Dazu gehört ein Belastungstest.
Die Institute aus den 18 Mitgliedstaaten des gemeinsamen Währungsraums machen 85 Prozent des Bankenkapitals der Euro-Zone aus, wie die EZB am Mittwoch in Frankfurt am Main mitteilte.
Für die Banken-Prüfung würden die Kreditinstitute unter drei Aspekten bewertet. Zunächst werde allgemein die Rolle der Institute im Finanzsystem überprüft und welches Risiko von ihnen ausgehe. Auch würden die Geldanlagebestände der Banken unter die Lupe genommen. Schliesslich würden die Banken noch einem Belastungstest unterzogen, der eine Krisensituation im Finanzsystem simuliert. Massstab sei eine Kernkapitalquote von acht Prozent.
Die Untersuchungen im Rahmen der Banken-Prüfung sollen im November beginnen und voraussichtlich ein Jahr dauern, teilte die EZB mit. Dabei werde die EZB von den nationalen Aufsichtsbehörden der künftig 18 Mitgliedstaaten unterstützt.
Die einheitliche europäische Bankenaufsicht bei der EZB soll Ende kommenden Jahres die Arbeit aufnehmen. Sie ist ein Pfeiler der sogenannten europäischen Bankenunion. Aufgabe der Bankenaufsicht ist es, die wichtigsten Institute der Eurozone zu überwachen.