Die Lausanner Fondation Charles Veillon vergibt ihren diesjährigen Essay-Preis an den US-Soziologen Richard Sennett. Der heute 73-Jährige wird für sein Buch «Zusammenarbeit» geehrt, das 2012 auf deutsch erschienen ist. Die Verleihung des Preises erfolgt am 1. März.
Bekannt geworden ist Sennett unter anderem mit dem Weltbestseller «Verfall und Ende des öffentlichen Lebens. Die Tyrannei der Intimität» (1986).
In seinem neuesten Buch «Zusammenarbeit – Was unsere Gesellschaft zusammenhält» überträgt er den Mechanismus der handwerklichen Kooperation auf die Gesellschaft. Wichtig dabei ist seiner Meinung nach, dass ein Gleichgewicht zwischen Tradition und Innovation, Arbeit und Kommunikation, Gleichheit und Autorität hergestellt wird.
Die genetisch angelegte Sozialkompetenz des Zusammenwirkens sieht er heute gefährdet: durch den wachsenden Konkurrenzkampf etwa oder die Tendenz, sich ins Private zurückzuziehen.
Die Fondation Charles Veillon vergibt den europäischen Essaypreis in unregelmässiger Folge. Letzter Preisträger war 2013 Harald Weinrich. Schweizer Preisträger waren unter anderen Peter von Matt, Peter Bichsel und Iso Camartin.
http://www.fondation-veillon.ch/