Der Europameister Kariem Hussein tritt bei Weltklasse Zürich in seinem Heimstadion an. Bei seinem zweitletzten Hürdenlauf der Saison peilt er im Letzigrund den Sieg und eine persönliche Bestzeit an.
Der Thurgauer will nach dem knappen Ausscheiden in den Halbfinals an den Weltmeisterschaften in Zürich wieder für positive Schlagzeilen sorgen. «Das Verpassen des Finals hat mich genervt, es nervt mich immer noch», gestand der Teamleader der neuen Generation der Schweizer Leichtathletik. Gleichwohl betrachtet er das heutige Rennen in Zürich (21.36 Uhr) nicht als persönliche Revanche für Peking. «Ich freue mich einfach. Ich brauche keine Revanche als Motivation. Unabhängig von Peking bin ich voll motiviert», sagte der Hürdenläufer.
Der 26-Jährige fühlt sich in Form. «Eine Bestzeit ist möglich», betonte er. Unmittelbar vor den Weltmeisterschaften hatte er an den nationalen Titelkämpfen seinen Hausrekord über 400 m Hürden auf 48,45 Sekunden gesenkt. Gelingt ihm dieses Vorhaben, dürfte ihm auch der Sieg nicht zu nehmen sein. Die 400 m Hürden bilden auch für die anderen Läufer keine WM-Revanche, da diese Disziplin in Zürich ausserhalb der Diamond League ins Programm genommen wurde. Nicholas Bett (Ken), Denis Kudrjawzew (Russ) und Jeffery Gibson (Bahamas), die ersten drei von Peking, starten nicht. «Gleichwohl ist das kein Mickey-Mouse-Feld», betonte sein Trainer Flavio Zberg. Neben Hussein sind weitere fünf Starter in dieser Saison bereits unter 49 Sekunden gelaufen.
Hussein logiert nicht im Athletenhotel beim Flughafen, sondern in seinen eigenen vier Wänden, die bloss einen Kilometer vom Letzigrund entfernt liegen. Gleichwohl muss er nicht zu Fuss ins Stadion, er wird von den Organisatoren abgeholt. Seine Saison-Dernière wird der Schweizer am Freitag in einer Woche in Brüssel geben, wo die zweite Tranche der Finals im Rahmen der Diamond League über die Bühne geht.
Die Organisatoren von Weltklasse Zürich stellen für die 25’000 Besucher im Letzigrund ein Quartett in den Fokus. Neben Hussein werden Selina Büchel, Mujinga Kambundji und die Hochspringer in Szene gesetzt. Durch Bilder auf der Stadionleinwand vom Aufwärmplatz, vom Einmarsch ins Stadion, von der Präsentation oder der Ehrenrunde, ergänzt mit Interviews, werden das Schweizer Trio und die Hochspringer den ganzen Abend über präsent sein.
Trocken und kein Wind
Petrus dürfte bei der Premiere der Co-Meeting-Direktoren Andreas Hediger und Christoph Joho doch nicht zum Spielverderber werden. Die Prognosen fallen günstiger aus als noch zu Wochenbeginn. Es dürfte trocken und windstill bleiben.