Europas schnellster Rechner im Forschungszentrum Jülich eingeweiht

Der aktuell schnellste Supercomputer Europas ist am Donnerstag im Forschungszentrum im deutschen Jülich eingeweiht worden. Der neue Spitzenrechner JUQUEEN kommt auf eine maximale Rechenleistung von 5,9 Petaflops.

Rechnet so schnell wie niemand in Europa: Supercomputer JUQUEEN (Bild: sda)

Der aktuell schnellste Supercomputer Europas ist am Donnerstag im Forschungszentrum im deutschen Jülich eingeweiht worden. Der neue Spitzenrechner JUQUEEN kommt auf eine maximale Rechenleistung von 5,9 Petaflops.

Das sind rund sechs Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde, wie die Forschungseinrichtung mitteilte. Zugleich ist JUQUEEN einer der weltweit energieeffizientesten Superrechner. Er soll den Forschern insbesondere in den Neurowissenschaften neue Möglichkeiten für aufwändige wissenschaftliche Simulationen ermöglichen.

Der neue Jülicher Spitzenrechner ist der erste Supercomputer Europas mit einer Rechenleistung von über fünf Petaflops. Zugleich ist er mit rund zwei Gigaflops pro Watt eines der effizientesten Systeme.

Nummer fünf weltweit

Damit belegt JUQUEEN sowohl den fünften Platz in der aktuellen Liste der schnellsten Supercomputer der Welt als auch Rang fünf auf der Liste der energieeffizientesten Rechner weltweit.

Das neue System wird unter anderem von Jülicher Hirnforschern genutzt, um die Aktivität in Hirnstrukturen zu simulieren – auch im Zusammenhang mit dem EU-Forschungsvorhaben „Human Brain Project“. Das Hauptziel des „Human Brain Project“ der ETH Lausanne ist die Simulation des menschlichen Gehirns.

Experimente des CERN vergleichen

Darüber hinaus setzen Elementarteilchenphysiker den Jülicher Spitzenrechner ein. Ziel ist, Vorhersagen für das Standardmodell der Physik zu treffen und sie durch den Vergleich mit Experimenten im weltweit grössten Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC) am Forschungsinstitut CERN bei Genf auf die Probe zu stellen.

„Simulationen auf Rechnern der höchsten Leistungsklasse sind ein unverzichtbares Hilfsmittel für Wissenschaft und Industrie“, erklärte der Vorstandsvorsitzende des Forschungszentrums Jülich, Achim Bachem. Der Bedarf an Rechenzeit steige unaufhaltsam.

„Von der gesteigerten Rechenleistung profitieren Projekte aus verschiedenen wissenschaftlichen Gebieten wie den Neurowissenschaften, der computergestützten Biologie und der Energie- und Klimaforschung oder der Quantenphysik.“ Der neue Spitzenrechner steht Wissenschaftlern aus ganz Europa offen.

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