In einer gemeinsamen Polizeiaktion haben Europol und Sicherheitskräfte aus 18 Ländern, darunter die Schweiz, einen internationalen Ring von Kunstschmugglern ausgehoben. Federführend bei der Operation mit dem Codenamen «Pandora» waren die Polizei in Spanien und Zypern.
75 Verdächtige wurden im Rahmen von «Pandora» im Oktober und November 2016 festgenommen, wie die europäische Polizeibehörde Europol mit Sitz in Den Haag am Montag mitteilte. Insgesamt wurden 3561 Kunstwerke und Kulturgüter sichergestellt, bei etwa der Hälfte habe es sich um archäologische Fundstücke gehandelt.
Allein in der spanischen Stadt Murcia wurden 500 archäologische Stücke gefunden. 19 von ihren waren 2014 aus dem dortigen Museum gestohlen worden, teilte Europol mit.
Einige der sichergestellten Stücke seien von grosser archäologischer Bedeutung, wie etwa ein von der Polizei in Griechenland gefundener osmanischer Grabstein und eine post-byzantinische Ikone mit einer Darstellung des Heiligen Georg.
Ziel von «Pandora» sei es gewesen, in den Kulturdiebstahl verwickelte kriminelle Netzwerke zu zerstören. Besonderes Augenmerk galt dem Schmuggel von Kulturgütern aus Konfliktzonen.
An der «Operation Pandora» beteiligt waren unter anderem auch die UNO-Kulturbehörde UNESCO, die Welt-Zollbehörde WCO und die Polizeibehörden der Schweiz.