Der Eurovision Song Contest (ESC) erhält die diesjährige Karlsmedaille für europäische Medien. Damit würdigt das Kuratorium des Vereins «Medaille Charlemagne» die Verdienste des ESC als transnationale beziehungsweise europaübergreifende Veranstaltung.
Die Generaldirektorin der European Broadcasting Union, die Schweizerin Ingrid Deltenre, wird die Auszeichnung am 28. April in Aachen entgegennehmen. Die Laudatio hält der schwedische Musiker und Komponist der Gruppe ABBA, Björn Ulvaeus. Der ESC-Sieg 1974 mit «Waterloo» brachte ABBA den internationalen Durchbruch.
Der ESC fördere das «Wir-Gefühl» der Europäer, weil er neben der Musik die einzelnen Länder und ihre Bürger in den Fokus rücke, sagte Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp. Das sei auch angesichts der Gefahr eines Auseinanderbrechens der Europäischen Union wichtig.
Mit der undotierten Karlsmedaille werden seit dem Jahr 2000 im Vorfeld der Verleihung des internationalen Karlspreises europäische Persönlichkeiten oder Institutionen ausgezeichnet, die sich auf dem Gebiet der Medien besonders um die europäische Vereinigung verdient gemacht haben.
Frühere Preisträger waren der britische Schriftsteller Timothy Garton Ash, die russische Zeitung «Novaya Gazeta», die Verlegerin Inge Schönthal-Feltrinelli oder die Menschenrechtsorganisation «Reporter ohne Grenzen». Der Karlspreis geht in diesem Jahr an Papst Franziskus.