Eveline Brunner qualifiziert sich an den Eiskunstlauf-Europameisterschaften in Stockholm souverän für die Kür. Die Zürcherin beendet das Kurzprogramm als hervorragende Zehnte.
Obwohl die Athletin aus Zollikerberg erstmals an einer EM teilnimmt, blieb sie cool und absolvierte ein mehr als solides Kurzprogramm mit der Kombination Dreifach-Lutz/Doppel-Toeloop als Höhepunkt. Mit einem Abzug (-0,70) für die Ausführung wurde einzig der Dreifach-Rittberger bewertet. Als Belohnung für den starken Auftritt erhielt Brunner genau 52 Punkte, das sind 19,23 Punkte mehr als bei ihrer offiziellen Bestleistung vom 21. August 2014.
Dass Brunner nach dem ersten Wettkampfteil in den Top Ten liegt, hatten wohl auch die grössten Optimisten nicht erwartet. Allerdings droht ihr von hinten einige Gefahr, da die Abstände sehr gering sind. Der Vorsprung auf Platz 20 beträgt lediglich 3,47 Punkte.
Mit dem guten Kurzprogramm gelang Brunner ein erster Schritt in Richtung ihrem grossen Traum, der WM-Teilnahme in Schanghai (23. bis 29. März). Mit den 29,35 Punkten beim technischen Gesamtwert für die Sprünge, Schritte und Pirouetten schaffte sie den für die WM geforderten Wert von 27 Punkten. In der Kür vom Samstag, die sie mit einem chinesischen Tanz-Choreografen erarbeitet hat, sind mindestens 47 Punkte gefordert. Erfüllt sie auch diese Anforderung, steht einem Start in Schanghai nichts mehr im Weg. Ein solcher wäre für Brunner umso spezieller, als sie dort Verwandte hat – ihre Mutter ist Chinesin. Gleichzeitig wäre es ein nachträgliches persönliches Geburtstagsgeschenk, wurde sie doch am Dienstag 19 Jahre alt.
An der Spitze sieht alles nach einem dreifachen Sieg für Russland aus. Es führt Jelena Radionowa (70,46) vor Elisaweta Tuktamischewa (69,02) und Anna Pogorilaja (66,10).
Den Titel im Eistanz holten sich die Franzosen Gabriella Papadakis/Guillaume Cizeron. Vor einem Jahr waren die beiden 20-Jährigen an der EM 15. geworden. Mit 179,97 Punkten entthronten sie die Weltmeister und Titelverteidiger Anna Cappellini/Luca Lanotte (It), die auf 171,52 Punkte kamen. Bronze ging an das russische Paar Alexandra Stepanowa/Iwan Bukin.