Evo Morales ist seit Mittwoch der am längsten ununterbrochen amtierende Präsident Boliviens. Der 55-jährige Staatschef feierte mit seinem Kabinett in der archäologischen Stätte von Tiahuanaco seine neun Jahre, acht Monate und 27 Tage an der Regierung.
Er übertraf hiermit die Amtszeit von Andrés Santa Cruz, der von 1829 bis 1839 regierte. «Wir haben Geschichte gemacht, mit dem Kampf und dem Bewusstsein des Volkes», erklärte Morales zu Sonnenaufgang auf den Steinstufen des vorinkaischen Kalasasaya-Tempels in den Anden, bei einer Zeremonie zu Ehren der Mutter Erde Pachamama.
Der erste indigene Staatschef Boliviens war erstmals 2006 zum Präsidenten gewählt worden. Der ehemalige Kokabauer wurde 2009 und 2014 mit klarer Mehrheit wiedergewählt. Eine Verfassungsreform soll ihm eine noch längere Amtszeit bis 2025 ermöglichen. Ein Referendum hierzu soll Anfang 2016 stattfinden.