In Russland herrscht im Gegensatz zur Schweiz und der EU „Ewige Sommerzeit“. Auf Anordnung von Kremlchef Dmitri Medwedew schafft das Land die Winterzeit ab. Dies bedeute weniger Stress für Mensch und Tier, begründete Medwedew seine Initiative.
Moskau ist der Schweiz bis Ende März drei statt wie bisher zwei Stunden voraus. Wegen des grösseren Zeitunterschieds zu westlichen Handelspartnern befürchten Firmen Verluste. Reiseunternehmen warnen vor Folgen für den Tourismus. Laut Angaben von Wissenschaftlern kann mit der Zeitumstellung keine Energie gespart werden.
Der Kreml rechnete aus, dass die Zahl der „Tageslichtstunden“ von 7 auf 17 Prozent steigen wird. Auch medizinisch lohne sich der Schritt: Ärzte erwarten wegen der längeren Helligkeit angeblich weniger Selbstmorde. Kritiker dagegen warnen, dass es vor allem in nördlichen Regionen Russlands deutlich länger dunkel bleibe.
Auch andere Ex-Sowjetrepubliken diskutierten ein Ende der Winterzeit. Zu einem richtigen Zeitenwirrwarr kam es in der Ukraine: Nur wenige Tage, nachdem das Parlament sich auf die Abschaffung geeinigt hatte, stimmte dasselbe Gremium doch wieder für die Beibehaltung.
Letztlich hatten sich in dem Land Regionen an der Grenze zur Europäischen Union durchgesetzt, die enge Beziehungen zu ihren westlichen Partnern haben und die um ihre Einnahmen fürchteten.