Der wegen Milliardenbetrugs verurteilte Ex-Investmentbanker Fabrice Tourre muss für seine Vergehen rund 825’000 Dollar zahlen. Der frühere Goldman-Sachs-Händler war vergangenen August des Betruges schuldig gesprochen worden.
Eine US-Richterin verhängte gegen den 34-jährigen Franzosen am Mittwoch eine Geldbusse in der Höhe von 650’000 Dollar. Zudem muss Tourre 175’463 Dollar plus 3 Prozent Zinsen an widerrechtlich erzielten Einnahmen zurückzahlen. Der Gerichtsentscheidung zufolge darf die Bank Goldman Sachs ihren früheren Angestellten nicht für die Geldbusse entschädigen.
Der Franzose, einst als Jungstar der Investmentbranche mit dem Spitznamen «fabelhafter Fab» gefeiert, war letzten Sommer verurteilt worden. Er hatte Anfang 2007 ein dubioses Investmentpapier erfunden, das auf einem Bündel fauler US-Immobilienkredite basierte. Tourre täuschte nach Überzeugung der Jury die Anleger über die enormen Risiken des Papiers.
Der Ex-Banker hatte in dem Prozess auf unschuldig plädiert. Nach Bekanntgabe des Strafmasses teilte er der Nachrichtenagentur AFP mit, er werde nun über «mögliche weitere juristische Schritte» nachdenken. Die US-Börsenaufsicht SEC zeigte sich zufrieden mit der Entscheidung der Richterin.
Tourre will nach eigenen Angaben nicht mehr im Investmentbanking arbeiten. Derzeit schreibt er an der Universität von Chicago seine Doktorarbeit in Makroökonomie. Er wolle sich jetzt auf seine akademische Karriere konzentrieren.