Ray Nagin, der als Bürgermeister von New Orleans während des Hurrikans „Katrina“ 2005 Berühmtheit erlangt hatte, ist wegen Korruption im Amt angeklagt worden. Nach Angaben der „Times Picayune“ soll er Bestechungsgelder in Höhe von insgesamt mehr als 150’000 Dollar angenommen haben.
Im Gegenzug habe der einst enorm populäre und dann 2010 ausgeschiedene Nagin die Geschäftsleute etwa bei der Vergabe von Bauaufträgen begünstigt. Neben Geld soll der heute 56-Jährige von Geschäftsleuten auch Belohnungen in Form von luxuriösen Reisen für sich und seine Familie einkassiert haben.
In einem Fall habe sich ein örtlicher Geschäftsmann mit mehreren Wagenladungen Granit für Nagins Familienunternehmen und mit Zehntausenden Dollar dafür revanchiert, dass der Bürgermeister seiner Firma beim Wiederaufbau nach „Katrina“ gleich mehrere Aufträge gab.
Der Sturm Ende August 2005 hatte weite Teile der Stadt unter Wasser gesetzt, insgesamt verloren 1800 Menschen durch den Hurrikan ihr Leben. Nagin trat ins Rampenlicht. Seine lebhaft-schillernde Persönlichkeit und oft drastische Ausdrucksweise, mit der er damals die langsame und mangelnde Reaktion der Bundesbehörden anprangerte, machten ihn zur Berühmtheit.