Ex-Finanzminister José Mario Vaz hat laut vorläufigen Ergebnissen die Präsidentschaftswahl im westafrikanischen Guinea-Buissau gewonnen. In der Stichwahl setzte sich der Kandidat der grössten Partei PAIGC mit einer Mehrheit von knapp 62 Prozent der Stimmen durch.
Dies gab die Wahlkommission am Dienstag bekannt. Vaz war am Sonntag in der zweiten Wahlrunde gegen den von der Armeespitze unterstützten Chef der zivilen Luftfahrt, Nuno Gomes Nabiam, angetreten.
Zwei Jahre nach einem Armeeputsch waren knapp 800’000 Stimmberechtigte im von Instabilität, Gewalt und Drogenhandel gebeutelten Staat aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Wahlbeteiligung lag bei 78 Prozent. In der ersten Runde am 13. April hatten noch 89 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben.
Der Urnengang war auf Druck der ausländischen Partner des Landes angesetzt worden, die nach dem Putsch vor zwei Jahren ihre Hilfe für die ehemalige portugiesische Kolonie weitgehend ausgesetzt hatten. Die Hoffnung ist, dass die reguläre Wahl für politische und wirtschaftliche Stabilität in Guinea-Buissau sorgt.
Die Streitkräfte hatten die PAIGC-Regierung vor zwei Jahren aus dem Amt getrieben. Eine von der Armee eingesetzte Übergangsregierung bekam die Probleme des Landes seitdem nicht in den Griff.