Ex-Freund von Amanda Knox beteuert Unschuld in neuem Prozess

Im neuen Prozess in Italien wegen des Mordes an der Studentin Meredith Kercher hat der Angeklagte Raffaele Sollecito abermals seine Unschuld beteuert. Der Ex-Freund der mitangeklagten Amanda Knox bezeichnete sich als «Opfer einer verrückten Strafverfolgung».

Vor Gericht in Florenz: Raffaele Sollecito am Mittwoch (Bild: sda)

Im neuen Prozess in Italien wegen des Mordes an der Studentin Meredith Kercher hat der Angeklagte Raffaele Sollecito abermals seine Unschuld beteuert. Der Ex-Freund der mitangeklagten Amanda Knox bezeichnete sich als «Opfer einer verrückten Strafverfolgung».

Die Strafverfolgung habe keinerlei Logik und erscheine ihm wie ein «unvorstellbarer Albtraum», erklärte Sollecito vor Gericht in Florenz. Er sei keineswegs der «skrupellose Mörder», als der er dargestellt werde, sagte Sollecito während seines ersten Auftritts in dem neu aufgerollten Verfahren.

Sollecito und Knox müssen sich seit September erneut wegen des Mordes an Kercher verantworten; die in den USA lebende Knox will jedoch nicht vor Gericht erscheinen.

Die damals 21-jährige Britin Meredith Kercher war Anfang November 2007 halbnackt und mit durchschnittener Kehle in der Wohnung im italienischen Perugia entdeckt worden, die sie sich mit Knox teilte. Ihre Leiche wies 47 Messerstiche auf, die Studentin war vergewaltigt worden.

Vier Jahre im Gefängnis

Knox und ihr damaliger Freund Sollecito wurden 2009 in erster Instanz wegen Mordes zu 26 und 25 Jahren Haft verurteilt. Sie sassen vier Jahre lang im Gefängnis, bevor sie im Oktober 2011 in einem Berufungsverfahren freigesprochen wurden.

Knox kehrte daraufhin in die USA in ihre Heimatstadt Seattle zurück. Im März kassierte das oberste italienische Berufungsgericht auf Antrag der Staatsanwaltschaft den Freispruch wegen diverser Widersprüche und Unzulänglichkeiten jedoch.

DNA

-Spuren von Knox auf der Tatwaffe

Während Knox dem neuen Verfahren fernbleiben will, kehrte Sollecito aus der Dominikanischen Republik zurück, wo er sich seit längerem aufhält. Er wolle sich den Vorwürfen stellen, sagte sein Anwalt. Vor Gericht klagte Sollecito, dass er seit der Ermordung der Britin «kein Leben mehr» habe.

Während der Anhörung am Mittwoch ging es auch um die mögliche Mordwaffe. Laut einem Gutachter wurden bei neuen Tests zwischen Griff und Klinge des möglicherweise verwendeten Küchenmessers, das in der Wohnung Sollecitos entdeckt wurde, DNA-Spuren von Knox gefunden.

Doch gelten die Spuren als wenig beweiskräftig, Anklage wie Verteidigung führen sie als Nachweis ihrer These an. Schon vorher hatte Sollecitos Verteidigung argumentiert, dass es nicht ungewöhnlich sei, wenn ein Küchenmesser aus seiner Wohnung Spuren seiner Freundin aufweise.

Urteil Anfang 2014 möglich

Ein Urteil in dem Prozess könnte im Januar 2014 fallen, das Gericht legte bis dahin sechs weitere Prozesstermine fest.

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