Ein gerade aus dem Gefängnis entlassener Mann hat in der russischen Grossstadt Belgorod sechs Menschen erschossen. Zwei Mädchen im Alter von 14 und 16 Jahren waren unter den Opfern.
Wie die Polizei am Montag mitteilte, hatte der bewaffnete 31-Jährige gegen 14.00 Uhr Ortszeit (12.00 MESZ) ein Geschäft im Zentrum der Stadt überfallen und dann um sich geschossen. Unter den Opfern waren Verkäufer und Kunden des Geschäfts sowie Passanten, hiess es. Medien veröffentlichten Bilder von abgedeckten Leichen auf der Strasse.
Das Motiv des Schützen, der anschliessend in einem Auto flüchtete, war zunächst unklar. «Wir wissen nicht, ob es Streit gab, weil wir niemanden fragen können – alle sind tot», sagte ein Polizeisprecher.
Grossfahndung nach dem Schützen
Der Vater des Verdächtigen wurde nach Polizeiaussagen damit zitiert, dass sein Sohn aus der Wohnung zwei Jagdgewehre sowie eine Pistole mitgenommen hatte.
Bei einem stundenlangen Grosseinsatz in der Stadt rund 700 Kilometer südlich von Moskau versuchten Sicherheitskräfte, den Verdächtigen festzunehmen. Der Mann soll wegen Diebstahls vorbestraft sein.
Ermittler kamen dem Verdächtigen anhand des Kennzeichens des Fluchtautos auf die Spur. Der Mann hatte den Wagen seines Vaters für das Verbrechen genutzt, hiess es. Unklar war, ob der Geflohene einen Komplizen hatte – Fahnder hatten zunächst von zwei Verdächtigen gesprochen.
Belgorod hat mehr als 400’000 Einwohner. Die Stadtverwaltung kündigte für diesen Dienstag einen Tag der Trauer sowie Hilfe für die Familien der Opfer an. Auch Kremlchef Wladimir Putin sei über die Tragödie informiert worden, sagte sein Sprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.