Seit Jahren wird in Frankreich darüber spekuliert, mit wem die schillernde Ex-Justizministerin Rachida Dati ein Kind zeugte. Für die Justiz ist der Fall jetzt klar: Ein Gericht in Versailles verpflichtete den Kasinobesitzer und Multimillionär Dominique Desseigne zur Zahlung von monatlich 2500 Euro Unterhalt für die kleine Zohra, wie aus Justizkreisen verlautete.
Die konservative Europaabgeordnete Dati war 2012 vor Gericht gezogen, um Desseigne zur Anerkennung seiner Vaterschaft zu zwingen.
Zohra Dati war am 2. Januar 2009 auf die Welt gekommen, ihre Mutter war damals noch Justizministerin unter dem konservativen Präsidenten Nicolas Sarkozy und einer der Stars im Kabinett. Über den Vater des Kindes schwieg die Politikerin beharrlich, was die Gerüchteküche brodeln liess.
Mehrere Politiker, darunter Spaniens Ex-Regierungschef José Maria Aznar, dementierten offiziell, Vater des Kindes zu sein. Sogar ein Comic-Album zur Suche nach Zohras Vater ist erschienen.
Auch Desseigne bestritt, der Vater des Kindes zu sein. Im Dezember 2012 verdonnerte das Gericht von Versailles ihn schliesslich zu einem Vaterschaftstest, den der heute 70-Jährige aber verweigerte. Gerichte können dies so werten, dass eine Vaterschaft als wahrscheinlich anzusehen ist.
Dati forderte vor Gericht monatlich 6000 Euro Unterhalt für ihre heute fünf Jahre alte Tochter – rückwirkend seit Zohras Geburt. Das Gericht in Versailles sprach ihr nun weniger als die Hälfte an Unterhalt zu. Desseigne, dessen Unternehmen Lucien Barrière (GLB) zahlreiche Kasinos, Luxushotels, Restaurants und Bars betreibt, soll zudem nur rückwirkend ab Dezember 2013 zahlen.
Datis Anwältin sprach am Dienstag von einer «menschlich und juristisch einwandfreien Entscheidung».