Ex-Postchef Jürg Bucher präsidiert die neue Dachstiftung, die ab kommendem Sommer für die gemeinsame, strategische Führung des Kunstmuseums Bern und des Zentrums Paul Klee zuständig ist. Die Dachstiftung ist Kernstück einer engeren Zusammenarbeit der beiden Häuser.
Bereits seit einigen Jahren ist klar, dass die beiden international renommierten Häuser auf dem Platz Bern künftig stärker zusammenarbeiten. Eine Fusion kam allerdings nicht in Frage. Stattdessen erhalten beiden Häuser nun ein gemeinsames Holdingdach. Die Institutionen selber bleiben darunter eigenständig.
In die neue Dachstiftung werden 14 bis 18 Vertreter von Kanton, Stadt Bern, Burgergemeinde, der beiden Häuser und zugewandter Stiftungen Einsitz nehmen. Das Präsidium bestimmt der Kanton Bern.
Bucher bringe neben einer Affinität für Kunst vor allem Führungserfahrung in komplexen Strukturen mit, betonte Regierungsrat Bernhard Pulver am Donnerstag vor den Medien in Bern.
Der 67-jährige Bucher war Konzernleiter der Schweizerischen Post und CEO von Postfinance. Heute ist er freiberuflich tätig und bekleidet diverse Mandate in Verwaltungs- und Stiftungsräten, darunter etwa beim Menuhin Festival in Gstaad.
Bucher selber bezeichnete sich nicht als Kunstspezialist, aber als Kunstliebhaber. Ihm sei wichtig, die Balance zwischen künstlerischen und wirtschaftlichen Ansprüchen zu halten.
Die neue Dachstiftung steht vor vielfältigen Herausforderungen. Eine davon ist das Gurlitt-Erbe, das das Kunstmuseum Bern Ende letztes Jahr angenommen hat und das rechtlich umstritten ist. Weiter soll die Dachstiftung die engere Zusammenarbeit der beiden Kulturinstitutionen vorantreiben und Synergiepotenziale inhaltlicher, struktureller und finanzieller Art definieren.