Im Ringen um die Präsidentschaftskandidatur des französischen Konservativen François Fillon hat Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy ein Krisentreffen vorgeschlagen.
Sarkozy regte am Montag ein Treffen mit Fillon und dem früheren Premierminister Alain Juppé an, um einen «würdevollen und glaubwürdigen Ausweg» aus der Krise zu finden. Juppé selbst will am Montagvormittag um 10.30 Uhr vor die Presse treten. Am Abend will sich zudem die Parteispitze treffen.
Fillon hatte sich in der Vorwahl der konservativen Republikaner im November klar gegen Sarkozy und Juppé durchgesetzt. Der 63-Jährige ist durch eine Scheinbeschäftigungsaffäre um seine Ehefrau aber massiv unter Druck geraten: Die Justiz ermittelt, zahlreiche Parteifreunde haben sich von ihm abgewandt, in Umfragen ist er abgestürzt.
Zahlreiche Konservative wollen, dass Juppé die Präsidentschaftskandidatur übernimmt, um eine drohende Niederlage bei der Wahl am 23. April und 7. Mai abzuwenden. Fillon gab sich aber am Sonntag bei einer Kundgebung vor zehntausenden Anhängern in Paris kämpferisch. Auf seine Kandidatur will er nicht verzichten – und die Konservativen können sie ihm nicht entziehen.
In Umfragen liegt Fillon derzeit nur noch auf dem dritten Platz und würde es damit nicht in die Stichwahl schaffen. Dort würde es nach jetzigem Stand zum Duell zwischen der rechtsextremen Front-National-Chefin Marine Le Pen und dem parteilosen Mitte-Kandidaten Emmanuel Macron kommen, das Macron gewinnen dürfte. Juppé würde es Umfragen zufolge in die Stichwahl schaffen, sollte er anstelle von Fillon antreten.