Der ehemalige SBB-Chef Benedikt Weibel wird am 1. Juli Stiftungsratspräsident von Konzert Theater Bern (KTB), also des Fusionsprodukts von Stadttheater und Symphonieorchester Bern. Das gaben die Träger der neuen Kulturinstitution am Dienstag in Bern bekannt.
Weibel soll seine Führungs- und Kommunikationserfahrung in den Dienst des seit bald einem Jahr bestehenden neuen Gebildes stellen, wie der Berner Regierungspräsident Bernhard Pulver an einer Medienkonferenz sagte. Die bernische Kantonsregierung hat Weibel für eine Amtszeit von zwei Jahren gewählt.
Der heutige Professor für praktisches Management an der Uni Bern und Publizist löst den früheren Berner SVP-Ständerat Hans Lauri ab. Dieser führte ab Herbst 2010 Theater und Orchester zusammen und gibt das Stiftungsratspräsidium wie angekündigt nach der Aufbauphase Ende Juni ab. Gegründet wurde KTB im Mai 2011.
Zum Abschluss der Projekt- und Aufbauphase zogen Lauri und sein Team am Dienstag ein positives Fazit. Mehrere Mängel in Organisation und Führung der beiden Häuser seien behoben worden. Die Kunst werde davon profitieren.
Aufwand um 3,6 Prozent gesenkt
Stadttheater Bern und Berner Symphonieorchester wurden fusioniert, weil die Finanzierungsträger Kanton und Stadt Bern sowie die Agglomerationsgemeinden vor ein paar Jahren die Subventionen nicht erhöhen wollten. Wegen der Teuerung entsprach das einem Sparauftrag.
Das Projektteam hat in den vergangenen 20 Monaten den Aufwand der beiden Häuser um rund 1,7 Mio. Franken oder 3,6 Prozent gesenkt, am meisten beim Personal. Dort wurden zehn Stellen gestrichen respektive nicht wieder besetzt.
Seine erste Saison 2011/12 wird KTB mit einem Gewinn von mehreren hunderttausend Franken abschliessen können, dies bei etwa gleich bleibenden Besucherzahlen. Dieses Geld soll es dem KTB ermöglichen, ohne Hilfe der öffentlichen Hand nötige Investitionen zu tätigen.
Ein Teil der Einsparungen hat die KTB-Führung dem Schauspiel zukommen lassen, das seit der laufenden Saison und in Zukunft gleich viel Geld erhält wie die Oper. Letztere musste in den letzten Jahren in Bern einen markanten Zuschauerrückgang hinnehmen.