Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten gibt der erste Bewerber auf: Der frühere Senator Jim Webb zog sich am Dienstag zurück, hielt sich eine Kandidatur als Parteiloser aber offen.
Webb beklagte, dass der Nominierungsprozess nicht «fair» ablaufe und auf die Favoritin Hillary Clinton zugeschnitten sei. Die Entscheidung über seine politische Zukunft werde er «in den kommenden Tagen und Wochen» treffen.
Webb stammt aus einer Soldatenfamilie und kämpfte im Vietnamkrieg. Später arbeitete er im Verteidigungsministerium und diente unter Präsident Ronald Reagan als Marineminister. Von 2007 bis 2013 sass er für den Bundesstaat Virginia im Senat. Der 69-Jährige hatte sich um das konservative Lager innerhalb der Demokraten bemüht.
In Umfragen lag Webb der Website realclearpolitics.com zufolge zuletzt bei 1,3 Prozent. Bei der ersten Fernsehdebatte der Demokraten vergangene Woche konnte er nicht aus dem Bewerberfeld hervorstechen und blieb vor allem durch seine Beschwerden in Erinnerung, dass er kaum zu Wort komme. An der Spitze sehen Meinungsforscher die frühere Aussenministerin und ehemalige First Lady Hillary Clinton, mit deutlichem Abstand folgt der linksgerichtete Senator Bernie Sanders.
Was macht Biden?
Keine Rolle spielen die Ex-Gouverneure Lincoln Chafee und Martin O’Malley. Das grosse Fragezeichen im Nominierungsrennen der Demokraten ist, ob Vizepräsident Joe Biden antritt. Der 72-Jährige hat eine Bewerbung nicht ausgeschlossen, seine Entscheidung bislang aber noch nicht mitgeteilt.
Die Präsidentschaftswahl findet am 8. November 2016 statt. Präsident Barack Obama darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Beide Parteien bestimmen ab Anfang Februar kommenden Jahres in Vorwahlen ihre Kandidaten, die auf Parteitagen im Juli offiziell gekürt werden. Bei den Republikanern zeichnet sich ein enges Rennen ab, derzeit führt in Umfragen der Geschäftsmann Donald Trump.