Zum Start des diesjährigen Swiss Economic Forums in Interlaken ist am Donnerstag überraschend der ehemalige Nationalbankpräsident Philipp Hildebrand in einer Diskussionsrunde aufgetreten. Er werde an den Finanzmärkten tätig sein, sagte Hildebrand mit Blick auf seine Zukunft.
Konkreter wurde Hildebrand indessen nicht. „Ich werde versuchen, irgendwann, irgendwie und irgendwo das, was ich gelernt habe an der Schnittstelle zwischen Finanz- und Volkswirtschaft einzubringen – zum Wohle der Privatwirtschaft.“ Hildebrand trat Anfang Jahr von seinem Amt zurück. Er war über Devisengeschäfte seiner eigenen Familie gestolpert.
Hildebrand äusserte sich am Donnerstag in Interlaken auch zur Rettung des europäischen Bankensystems. Diese müsse rasch über die Bühne gehen, riet er. Zunächst müsse man bei einer notleidenden Bank erfahren, was noch in der Bilanz steckt, danach sollte versucht werden, die Bank am Markt zu refinanzieren.
Sei dies nicht möglich, müssten die staatlichen Haushalte den gefährdeten Instituten unter die Arme greifen, notfalls auch über die europäischen Rettungsmechanismen.
Leuthard: Besinnung auf eigene Stärken
Leuthard hatte zuvor in ihrer Eröffnungsansprache den Unternehmerinnen und Unternehmern Mut gemacht: „Wenn man weiter kommen will, muss man auf Stärken bauen“.
Stärke gewinne man nicht durch einen Tunnelblick, sondern „wenn man gemeinsam, pragmatisch fürs Ganze schaut“, betonte die Vorsteherin des Bundesamtes für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation in ihrer Eröffnungsansprache zu dem zweitägigen Anlass.
Die Schweiz schlage sich trotz der derzeitigen Turbulenzen im internationalen Umfeld wacker, führte Leuthard aus. Dies vor allem deshalb, weil das Land in Krisen viele seiner bewährten Mittel nicht ausgehebelt, sondern eingesetzt habe.
Rund 1250 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft treffen sich bis am Freitag in Interlaken. 58 Referenten vermitteln Impulse zum Thema „Stärken stärken“. Unter den Referenten finden sich bekannte Namen wie der ehemalige deutsche Bundesfinanzminister Oskar Lafontaine oder Paul Bulcke, Konzernchef von Nestlé.