Gegen den früheren Regierungssprecher der Downing Street, Andy Coulson, ist nach seiner Festnahme am Mittwoch Anklage wegen Meineids Anklage erhoben worden. Er wurde gegen Kaution aus der Haft in Schottland entlassen, teilte die Polizei mit.
Coulson soll im Jahr 2010 während eines Gerichtsverfahrens in Glasgow unter Eid falsch ausgesagt haben. Damals war Coulson noch als Kommunikationschef bei Premierminister David Cameron im Amt. In dem Gerichtsverfahren war es eigentlich nicht um Coulson, sondern um den schottischen Politiker Tommy Sheridan gegangen.
Der 44-Jährige hatte als Zeuge in dem Prozess ausgesagt, in seiner Zeit als Chefredaktor der Skandalzeitung „News of the World“ habe es „keine schwarzen Künste“ und „keine Kultur des Telefon-Hackings“ gegeben. Dies stellte sich inzwischen als falsch heraus.
Coulson, gegen den in der Murdoch-Affäre mindestens ein weiteres Ermittlungsverfahren läuft, hatte bereits 2007 als Chefredaktor zurücktreten müssen, nachdem erste Abhörvorwürfe bekanntgeworden waren.
Dennoch hatte Cameron ihn unmittelbar nach dem Rücktritt in sein Wahlkampfteam berufen und ihn nach der Wahl im Mai 2010 zu einem der wichtigsten Beamten in der Downing Street gemacht.