Der wegen Betrug zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilte frühere UBS-Händler Kweku Adoboli hat erneut Berufung gegen das Urteil eingelegt. Sein erster Antrag war im Juni abgelehnt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag unter Berufung auf die zuständigen Gerichtsbehörden.
Angeklagte, deren erster Antrag abgelehnt wurde, hätten das Recht auf ein erneutes Einreichen der Berufung, erklärte Adobolis Anwalt Paul Lennon. Nun würden drei Richter in einer Anhörung über die Legitimität des Berufungsantrags entscheiden. Wann genau das sein werde, konnte Lennon nicht genau sagen. Sollte dem Antrag jedoch zugestimmt werden, würde es zu einem Berufungsprozess kommen.
Der inzwischen 33 Jahre alte Adoboli hatte bei der grössten Schweizer Bank in London mit unerlaubten Spekulationen mit börsennotierten Indexfonds einen Handelsverlust von 2,3 Mrd. Dollar verursacht und war dafür im November zu einer Gefängnisstrafe von sieben Jahren verurteilt worden. Der erste Antrag auf ein neues Verfahren ging am 21. Dezember 2012 beim zuständigen Londoner Gericht ein.
Vor Gericht hatte Adoboli eingeräumt, dass er Risiko-Vorschriften der Bank missachtet und mit geheimen Konten gearbeitet hatte. Zu seiner Verteidigung führte er ins Feld, dass er dabei immer das Wohl der Bank im Auge gehabt habe und seine Vorgesetzten seine Handlungen stillschweigend geduldet hätten. Sein Arbeitgeber UBS war nicht Teil der Strafuntersuchung gegen Adoboli.