Nach tagelangen blutigen Unruhen hat der frühere südsudanesische Vizepräsident Riek Machar die Armee des Landes zum Putsch gegen Staatschef Salva Kiir aufgefordert. Dies meldete der französische Sender RFI am Donnerstag.
Er rufe die ehemalige Rebellenorganisation und jetzt regierende Sudanesische Volksbefreiungsbewegung (SPLM) «dazu auf, Salva Kiir von seinem Amt an der Staatsspitze zu stürzen», sagte Machar dem Sender. «Wenn Kiir über die Bedingungen für seinen Rückzug verhandeln will, sind wir dazu bereit, aber er muss zurücktreten», ergänzte Machar.
Bei Kämpfen zwischen rivalisierenden Fraktionen der Armee wurden im Südsudan seit Sonntag hunderte Menschen getötet worden. Bereits am Montag warf Kiir seinem langjährigen Rivalen Machar, den er im Juli als Vizepräsidenten entlassen hatte, einen Putschversuch vor. Machar wies den Vorwurf zurück. Am Mittwoch erklärte sich Kiir zu Gesprächen mit Machar bereit.
Die Kämpfe hielten aber weiter an. Westliche Staaten schickten Flugzeuge nach Juba, um ihrer Bürger auszufliegen. Ein Vertreter eines chinesischen Unternehmens gab an, Bewaffnete hätten bei einem Angriff fünf Mitarbeiter des wichtigen Ölfelds Unity getötet.
Nach Angaben der Vereinten Nationen suchten in den zwei UNO-Gebäuden in Juba rund 20’000 Zivilisten Schutz.