Das FIFA-Exekutivkomitee stimmt an seiner zweitägigen Sitzung in Zürich einem umfassenden Reformpaket einstimmig zu und gibt damit grünes Licht zur eigenen Entmachtung.
Demnach ist der Weg frei für eine Neuorganisation der Führung des Fussball-Weltverbandes. Das Exekutivkomitee wird es in der heutigen Form nicht mehr geben. An seine Stelle tritt der «FIFA-Council» mit 36 Mitgliedern. Mindestens sechs davon sollen Frauen sein, aus jeder der sechs Konföderationen mindestens eine.
Der FIFA-Council, dem der FIFA-Präsident vorsitzt, überwacht die Entscheide des Generalsekretariats, hat aber keine exekutive Gewalt mehr. Somit verliert auch der Präsident an Einfluss. Er hat mehr repräsentativen Charakter.
Mehr Macht bekommt dagegen der Generalsekretär, der dem Generalsekretariat vorsteht. Dieses trifft die wesentlichen Management-Entscheide. Weiter wurde gutgeheissen, dass die Amtszeit für den Präsidenten und die Mitglieder des FIFA-Councils auf zwölf Jahre beschränkt werden soll (drei Mal vier Jahre).
Ob die Vorschläge der Reformkommission, die unter dem Vorsitz des Westschweizer Anwalts François Carrard arbeitete, auch tatsächlich in den FIFA-Statuten Eingang finden, entscheidet der FIFA-Kongress am 26. Februar. Dannzumal wird auch der neue FIFA-Präsident und Nachfolger des derzeit suspendierten Joseph Blatter gewählt. Die Sitzung des Exekutivkomitees leitete in dieser Woche der Interimspräsident Issa Hayatou aus Kamerun.
Die WM-Endrunde wird vorläufig nicht auf 40 Mannschaften aufgestockt. Der Vorschlag einer Vergrösserung des WM-Teilnehmerfeldes wurde von der FIFA-Exekutive zwar nicht verworfen, er soll aber erst zu einem späteren Zeitpunkt vertieft diskutiert werden.
Eine Aufstockung wäre ohnehin erst für die WM 2026 (Austragungsland noch nicht bekannt) möglich gewesen. Für die Turniere von 2018 (Russland) und 2022 (Katar) war ein Teilnehmerfeld von 32 Mannschaften längst beschlossene Sache.