In der indischen Hauptstadt Neu Delhi hat sich am Montag ein Exil-Tibeter selbst in Brand gesetzt. Der 27-Jährige habe sich bei einer Demonstration gegen einen anstehenden Indien-Besuch von Chinas Staatschef Hu Jintao angezündet, sagte ein Polizeivertreter.
Er wurde demnach schwer verletzt in ein Spital gebracht. Ein Demonstrant sagte, der Exil-Tibeter habe an nahezu seinem gesamten Körper Verbrennungen erlitten, die Ärzte sprächen von Verbrennungen an 98 Prozent des Körpers.
Augenzeugen zufolge rannte der 27-Jährige brennend auf einer Strasse, bevor er zusammenbrach und andere Demonstranten versuchten, mit Tibet-Fahnen die Flammen zu löschen. Er hatte seine Heimat vor fünf Jahren verlassen.
In den vergangenen zwölf Monaten haben sich aus Protest gegen Pekings Tibet-Politik in China rund 30 Tibeter selbst angezündet, die meisten von ihnen buddhistische Mönche und Nonnen.
China hält Tibet seit 1951 besetzt und kontrolliert die autonome Region sowie die anliegenden Provinzen, in denen ebenfalls viele Tibeter leben, mit harter Hand. Das geistliche Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama, lebt in Indien im Exil, die Exilregierung der Tibeter hat ihren Sitz im indischen Dharamsala.