Experiment Bärenzusammenführung verläuft bisher erfolgreich

Im Berner Bärenpark leben seit Mittwochmorgen die vier Bären Finn, Björk, Ursina und Berna erstmals ohne Trenngitter zusammen. Die Verantwortlichen haben das Experiment Familienzusammenführung gestartet. Bisher verläuft es erfolgreich.

Als ob er ein stolzer Vater wäre: Finn (rechts) und Ursina nach der Zusammenführung (Bild: sda)

Im Berner Bärenpark leben seit Mittwochmorgen die vier Bären Finn, Björk, Ursina und Berna erstmals ohne Trenngitter zusammen. Die Verantwortlichen haben das Experiment Familienzusammenführung gestartet. Bisher verläuft es erfolgreich.

Die Leitung des Berner Bärenparks teilte am Mittwochnachmittag mit, Vater Finn und Mutter Björk hätten zwar nach der Öffnung der Schieber zwischen den beiden Gehegen die beiden Jungtiere zuerst einmal herumgejagt. Offenbar empfand vor allem Mutter Björk die beiden Jungtiere erst einmal als Eindringlinge.

Vater Finn habe sich aber rasch als Friedensstifter betätigt, sich mit Björk gepaart und ihr damit zu verstehen gegeben, dass sich an ihrem Status als Partnerin nichts ändere.

Am Abend waren dann alle Tiere ziemlich müde, wie Bärenpark-Direktor Bernd Schildger auf Anfrage berichtete. Offensichtlich sei der Mittwoch nicht nur für die Bärenpark-Wärter, sondern auch für die Tiere ein aufregender Tag gewesen. Der Ausgang des Experiments Bärenzusammenführung sei offen. „Bären bleiben unberechenbar und entscheiden selbst“.

Rund um den Bärenpark hatten die Verantwortlichen umfangreiche Sicherheitsmassnahmen getroffen. 25 Personen standen im Einsatz, weitere 25 waren auf Pikett. Sie wären bereit gewesen, bei ernsthaften Auseinandersetzungen zwischen den Bären oder Gefahr für Menschen mit Kartoffeln, Knallpetarden, Gummischrot oder gar scharfer Munition einzugreifen.

Jungtiere sollten ursprünglich weg

Finn und Björk waren im Herbst 2009 im neuen Berner Bärenpark eingezogen. Im Dezember 2009 kamen die beiden Jungtiere zur Welt, worauf Finn von ihnen und Mutter Björk getrennt wurde. Für die beiden Jungtiere hätte sonst Lebensgefahr bestanden.

Ursprünglich wollten in der Folge die Verantwortlichen die Familie trennen. Berna und Ursina sollten in eine rumänische Auffangstation gebracht werden. Nicht nur Finn sei das Problem. Auch Bärenmütter verstiessen ihre Jungtiere mit der Zeit, hiess es jeweils.

Wegen Schwierigkeiten mit der rumänischen Stiftung liessen die Berner Behörden aber im Sommer 2011 eine kanadische Bärenexpertin einfliegen. Diese kam zum Schluss, die Familienzusammenführung könne gewagt werden.

Im Juni dieses Jahres klappte Familienzusammenführung Teil I: Finn und Björk wurden vereint, aber von Berna und Ursina getrennt. Die beiden Elterntiere – Finn unterdessen sterilisiert – verstanden sich von Anfang an so gut wie eh und je. Seit Mittwochvormittag läuft nun Familienzusammenführung Teil II.

Zusammen in einem Gehege leben nun Vater Finn (300 Kilo), Mutter Björk (170 Kilo) und die beiden Töchter Ursina und Berna (je 140 Kilo).

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