900 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Zum Weltwassertag am (heutigen) Donnerstag mahnen Experten der UNO, insbesondere bei der Produktion von Nahrungsmitteln Wasser zu sparen.
„Jeder von uns trinkt zwei bis vier Liter Wasser täglich“, schreibt die Welternährungsorganisation FAO. „Aber es sind 2000 bis 5000 Liter Wasser nötig, um die tägliche Nahrung für einen Menschen zu produzieren.“
Derzeit leben etwa sieben Milliarden Menschen auf der Erde, bis 2050 könnten es nach FAO-Angaben neun Milliarden sein. Um diese satt zu bekommen, müsse die Menschheit lernen, besser mit dem Wasser umzugehen.
Dazu zähle, mehr Nahrung mit weniger Wasser zu produzieren und weniger Lebensmittel wegzuschmeissen. „30 Prozent der weltweit produzierten Lebensmittel werden nie gegessen, und das dafür benötigte Wasser ist definitiv verloren“, schreibt die Organisation UN-Water.
Die FAO rechnet aufgrund des Bevölkerungswachstums und der veränderten Konsumgewohnheiten damit, dass bis 2050 rund 70 Prozent mehr Lebensmittel produziert werden müssen als heute. Dazu trage insbesondere der höhere Fleischkonsum in den Entwicklungs- und Schwellenländern bei, die sich auch auf diesem Gebiet den Industrieländern immer stärker anpassen.
Indirekter Wasserverbrauch
Ins Gewicht fällt vor allem das so genannte indirekte Wasser – etwa wenn Erdbeeren aus Spanien oder Tomaten aus den Niederlanden importiert werden. Forscher der niederländischen Universität von Twente haben diesen Wasserimport kürzlich analysiert.
Wird der indirekte Wasserverbrauch mit eingerechnet, so verbraucht jeder Schweizer und jede Schweizerin täglich 4200 Liter Wasser, wie eine Studie des WWF aufzeigt, die vor einer Woche am Weltwasserforum in Marseille gemeinsam mit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) publiziert wurde. 82 Prozent des Schweizer Wasser-Fussabdrucks liegen laut der Studie im Ausland.
900 Millionen ohne sauberes Wasser
Die Hilfsorganisation Caritas Schweiz erinnert daran, dass gemäss UNO-Angaben 900 Millionen Menschen noch immer keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Über achtzig Prozent der Erkrankungen und ein Viertel aller Todesfälle in den Entwicklungsländern seien auf verunreinigtes Wasser zurückzuführen.
Letztes Jahr investierte Caritas Schweiz drei Millionen Franken in den Bau von Trinkwasserversorgungen, sanitären Installationen, Bewässerungssystemen für die Landwirtschaft sowie in Hygieneprogramme, wie die Organisation mitteilte. Damit habe sie 725’000 Personen erreicht.